Sondergericht und
Volksgerichtshof in Bayreuth

Willkommen auf unserer Webseite, die sich dem Sondergericht Bayreuth der Jahre 1942 bis 1945 und dem auch in Bayreuth tagenden Volksgerichtshof widmet. Das Forschungsprojekt des Landgerichts Bayreuth beleuchtet sämtliche Verfahren des Sondergerichts und des Volksgerichtshofs in Bayreuth, die Biografien der daran beteiligten Richter und Staatsanwälte und jene Teile deutscher Justizgeschichte, in denen Gerichte wesentlicher Bestandteil der NS-Diktatur wurden und in denen nach dem 2. Weltkrieg NS-Justizunrecht weitgehend ungesühnt blieb.


Verfahren entdecken Justiz im Dritten Reich
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Das Forschungsprojekt „Sondergericht und Volksgerichtshof in Bayreuth“

Das Forschungsprojekt soll am Beispiel des Landgerichts Bayreuth zeigen, welche Rolle die deutsche Justiz in der NS-Zeit gespielt hat. Anhand der Urteile des Sondergerichts Bayreuth und des auch in Bayreuth tagenden Volksgerichtshofs sollen Gesetzgebung und Rechtsprechung der NS-Zeit, aber auch die handelnden Personen, zuletzt auch der Umgang mit Justizunrecht nach dem Ende des 2. Weltkriegs beleuchtet werden. Schließlich sollen auch die Angeklagten und Verurteilten und deren Schicksale nicht vergessen werden. 
 

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Beteiligte und Unterstützer/innen des Forschungsprojekts

Das Forschungsprojekt wurde im Sommer 2020 von Matthias Burghardt, dem zu jener Zeit amtierenden Präsidenten des Landgerichts Bayreuth, initiiert und über die gesamte Dauer aktiv begleitet und mitgestaltet.

Anlass des Projekts war das völlige Fehlen jeglichen Hinweises auf diese dunkle Seite der Bayreuther Justizgeschichte im Justizpalast Bayreuth. Rudolf Brehm, Präsident des Landgerichts von 1943 bis 1945, wurde zwar namentlich in der historischen Ahnenreihe aller Präsidenten des Landgerichts genannt, doch auch hier fehlte bis dato jeder Hinweis auf seine bis Kriegsende andauernde Tätigkeit als Vorsitzender des Sondergerichts. Das Forschungsprojekt sollte schließlich auch den Menschen, die zum Sondergericht und zum Volksgerichtshof angeklagt und mehrheitlich verurteilt wurden, Namen und Gesicht geben, damit auch ihr Schicksal dauerhaft in Erinnerung bleiben kann. Ziel des Forschungsprojekts war schließlich auch die Schaffung einer ausreichenden und jederzeit abrufbaren Tatsachengrundlage als Basis für die künftige Öffentlichkeits- und Erinnerungsarbeit der Bayreuther Justiz.


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Beteiligte

Die Forschungsinhalte der Universität Bayreuth

Die Universität Bayreuth stellt eine Datenbank zu 637 Akten des NS-Sondergerichts Bayreuth (1942–1945) bereit. Sie umfasst 183 Verfahren mit Anklage sowie 454 Ermittlungsakten ohne Anklage.
Nach Neusortierung im Staatsarchiv Bamberg wurden die Bestände in Kooperation mit der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns und dem US Holocaust Memorial Museum digitalisiert. 
Die Datenbank bietet strukturierte Informationen zu Verfahrensverläufen, Urteilsbegründungen und Gutachten und ermöglicht detaillierte Analysen politisch motivierter Rechtsprechung im Nationalsozialismus. 

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